Joyn – Wayne interessierts?!

Vielleicht ist es euch ja zufällig aufgefallen: In den letzten Tagen wurde Joyn gestartet. Joyn ist der inoffizielle Nachfolger der SMS und die Hoffnung der großen Mobilfunkbetreiber sinkende Einnahmen durch die neue Konkurrenz von Skype und WhatsApp zu verhindern.

Aber genau hier liegt aus meiner Sicht das Problem! Denn genau genommen bietet Joyn keine innovativen Ideen, sondern vereint bereits bekannte Features aus etablierten Produkten unter einem sogenannten Industriestandard (aka Verienigung panischer Mobilfunkbetreiber). Und wie sehr das ganze standardisiert ist, sieht man daran, dass Vodafone bereits loslegt, bei der Telekom wird noch bis Dezember geschraubt und einheitliche Apps wird es wohl auch nicht geben. Um die Einflechtung in den eh schon unübersichtlichen Tarifjungel zu verstehen, muss man sowieso mindestens studiert haben.

Ich kann ja durchaus verstehen, dass die Provider so langsam Muffensausen bekommen. Jahrelang wurden Milliarden in Netzausbau, UMTS- und LTE-Lizenzen gesteckt. Und jetzt kommen Andere und verdienen auf dieser Basis Millionengewinne. Weil sie schneller waren und dem Kunden einen Mehrwert geboten haben. Aber glauben die allen Ernstes, dass man so zum Erfolg kommt?

Fassen wir mal kurz zusammen:

  • Altbekannte Features
  • Dazu auch noch kostenpflichtig wie eh und je
  • Die „jungen Wilden“ haben den Markt für innovative Features bereits unter sich aufgeteilt. Dreimal dürft Ihr raten, wieviele meiner Kontakte als Joyn-User identifiziert wurden…

 

Sorry, aber so wird das nichts! Spannend wird es höchstens, ob sich am Kundeninteresse etwas ändert, sobald Joyn auf allen Endgeräten dank Providerbranding zwangsinstalliert sein wird…

Und jetzt Ihr: Joyn – Wayne interessierts?!

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12 Kommentare

  • Sebastian sagt:

    Das habe ich leider auch nicht verstanden. Natürlich ist es besser es zu probieren als kampflos aufzugeben als Provider. Aber nützen wird das wohl leider nix.
    Aber wen wundert es. Mussten die Usern Jahrzehnte Millarden für eine 160 Zeichen Textnachricht bezahlen wo für die Provider keine Kosten angefallen sind.
    Alternativen gab es nicht. Nun sind sie da und die User machen das was sie lange nicht konnten – sie wählen.
    Wär der Dienst nun kostenlos und bestimmte Feature bzw Live-Vieo-Chat kostenpflichtig – ja dann könnte das was werden. Aber weiterhin pro Nachricht bezahlen? Nein danke!

  • Andi sagt:

    Du kritisiert zu Recht die Taktik der Mobilfunkbetreiber. Mich ärgert es immer wieder, dass ich in Italien noch 15 Cent pro SMS zahlen muss (Vodafone Italia). Tarife mit SMS-Preisen unter 12 Cent gibt’s dort kaum. Dann sollen sich die noch wundern.
    Lustige ist auch, dass ich mit meiner österreichischen Nummer im Ausland nur 13 Cent pro SMS (inzwischen sogar nur 11 + Mwst.?) bezahle. Weniger also als mit meiner italienischen Nummer in Italien :D.

    Insofern können sie den SMS-„Nachfolger“ gern behalten.

  • Harald sagt:

    Nun, ich weiss auch nicht, wie die gegen WhatsApp ankommen wollen. Für den Endkunden, mal aus meiner Sicht gesprochen, ist der Preis das Wesentliche. Und der ist bei WhatsApp unschlagbar.

  • Chris sagt:

    Du hast natürlich recht mit deinen Argumenten, joyn wird es sehr schwer haben sich durchzusetzen. Ich sehe es aber nicht ganz so pessimistisch, da in Zukunft joyn auf vielen Smartphones bereits vorinstalliert sein wird. Dann findest Du in deiner Kontaktliste automatisch auch mehr Leute, die joyn haben. Und wieso sollte man es dann nicht auch nutzen, wenn man es eh schon hat. Teurer als Whatsapp & Co ist es auch nicht, da ich mal davon ausgehe, dass Leute die solche Apps benutzen, sowieso eine Internet-Flat haben.

  • Rob sagt:

    Kosten diese Joyn MEssages dann eigentlich auch geld? Oder wie oder was soll das dann? Sperren die dann alle WhatsApp und iMessage, sobald Joyn in den Netzen der Tkom und Vaderfone läuft… Oder hat da nur jemand im Markting seine Mission durchgesetzt?

  • Sebastian sagt:

    Klar kosten die Joyn Nachrichten Geld. 19cent / Nachricht. Das ist ja das Problem. Das es eigentlich nur bessere MMS Nachrichten sind die preiswerter geworden sind.
    Denke nicht das sie WhatsUp Dienste abstellen können. Läuft ja über die Ports der Apps.

    • Stefan sagt:

      So wie ich es verstanden habe, kosten die „Chat“ Messages kein Geld, die gehen nur ganz normal aufs Datenvolumen (sofern man keinen Anti-Netzneutralitäts-Joyn-Bevorzug-Tarif hat, aber das ist ein anderes Thema). Da sich hier aber noch nicht alle Provider final geäußert haben und das Ganze wie gesagt, eher unübersichtlich ist, übernehme ich keine Verantwortung für diese Aussage. 😉

  • lara sagt:

    Wie viele andere Produkte, die zwangsweise installiert wurden, wird auch joyn einen gewissen Erfolg haben und deren Nutzer finden. Es vereinigt zwar schon existierende Dienstleistungen, doch es hat das Potenzial, ein bisschen besser den Geschmack von den Leuten zu treffen.
    Es wird also letztendlich Geschmacksache sein, ob man es benutzt oder nicht.

  • Stefan sagt:

    @Chris/Lara: Sicher wird Joyn ein paar mehr Nutzer vorweisen können, sobald das ganze auf Devices mit Branding der Provider vorinstalliert ist (Keine Frage ob, sondern eher wann…)
    Die Frage ist nur, ob diejenigen, die sowas tatsächlich nutzen wollen, dann eh schon bei WhatsApp oder Konsorten Ihre Freunde gefunden haben und keine neuen Tools brauchen?

  • Hünti Hünten sagt:

    Stefan, Joyn wird DER HAMMER !

  • Carsten sagt:

    ich finde das einfach nur noch peinlich.

    Ich kann nachvollziehen, dass die SMS immer noch ein großen Batzen Geld einspielt, aber wie viele von uns haben in ihren Verträgen unlimitierten SMS Versand? Ich schon und meine Freundin bald auch.

    Whatsapp finde ich genauso bescheiden. Die gehen mit den Daten auch nicht gut um und sind nicht mal sicher. Und ob Joyn so sicher wie die SMS wird bleibt abzuwarten.

    Und wie lange soll das ganze den noch dauern? Die sollten lieber mal Nägel mit Köpfen machen und sagen: Ende des Jahres wird umgestellt! Dann kommen die Hersteller auch mal aus dem Quark und es wird Apps und Co geben. Doch so lange sich da nichts tut wird das Jahre dauern.

    Peinlich.

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