Data Dealer – Legal, illegal, sch***egal!

Browsergames gibt es wie Sand am Meer. Die meisten davon spielen im Mittelalter oder einer fernen Zukunft. Viele davon haben jedoch gemeinsam, dass Ihr dafür nichts hergeben müsst, außer euren privaten Daten. Vier Österreicher haben dieses Problem, beziehungsweise generell das Thema Datenschutz, in einem eigenen Browsergame thematisiert.

Jedoch geht es in Data Dealer nicht darum die eigenen Datensätze zu schützen, sondern die Seiten zu wechseln und möglichst viele Daten zu sammeln und gewinnbringend zu verkaufen. Zu diesem Zweck können eigene Online-Portale auf- und ausgebaut werden, sowie über zwielichtige Kontakte zusätzliche Informationen mehr oder weniger legal eingekauft werden.

Alle gesammelten Daten werden dann in einer großen Datenbank aggregiert und an zahlungswillige Firmen verkauft. Hierbei gilt es unterschiedliche Interessen zu beachten, wobei einige Zusatzinformationen erst noch erschlossen werden müssen. Man sollte es aber auch nicht übertreiben, sonst müssen teure Imagekampagnen finanziert werden, um aufgebrachte Bürgerinitiativen wieder zu beruhigen. Das gesamte Spielprinzip wird recht gut in einem kurzen Trailer erklärt: (für sich alleine gesehen bereits eine eindringliche Datenschutz-Warnung!)

Das Spiel ist noch in einem frühen Beta-Stadium und kann derzeit nur als Demo ausprobiert werden, in der noch viele der geplanten Funktionen fehlen. Dafür gibt es bereits jetzt einige (meist witzige) Anspielungen auf  Persönlichkeiten und Unternehmen. Zum Beispiel gibt es als Datenkäufer „Die Bahn“, im Trailer sieht man die Portale „tracebook“ und „schmoogle“, oder erkennt Ihr folgenden Berater, den man für eigene Projekte engagieren kann?

Die FAQ verraten hierzu eindeutig:

Der Werbefuzzi mit dem roten Iro, ist das eine Anspielung auf Sascha Lobo?
Wer ist Sascha Lobo?

Ich werde das Ganze mal weiter beobachten, denn dieses Spiel verfolgt eine prima Idee mit einem allzu realistischen Hintergrund. Gibt es einen besseren Weg über Datenschutz-Probleme aufzuklären, als den Usern spielerisch aufzuzeigen, was mit Ihren Daten im Internet und Anderswo passieren kann?

(gefunden via Heise)

,

3 Kommentare

  • Skatze sagt:

    Ist die Frage ob die Gamer dieses Spiel auch als solches wirklich wahrnehmen. Für die meisten wird es sicherlich ein einfaches Browsergame sein. Ich finde die Idee aber gut, ist mal was neues, auch wenn ich sowas nicht spiele.
    Vielleicht wirkt es ja 😉

    • Stefan sagt:

      Wenn es nur 5% der (offensichtlich angestrebten) Facebook-Zielgruppe zum Nachdenken anregt, sind das immerhin 40 Millionen Menschen, die über den Schutz Ihrer Daten zukünftig nachdenken…

  • Spielefan sagt:

    Ich bin durch Zufall auf deinem Aritkel gelandet und muss sagen – eine gute Idee. Das Projekt gefällt mir sehr gut. Es würde mit über 50.000$ auf Kickstarter gefördert – genial! Bislang gibt es nur eine Demo Version, die aber sehr vielversprechend aussieht. Ich werde das beobachten! 🙂

Schreibe einen Kommentar

Treue wird belohnt! dofollow-Links gibt es nur für regelmäßige Kommentatoren.
Ich behalte mir vor, unpassende und rechtlich fragwürdige Kommentare nicht freizuschalten,
oder nachträglich zu löschen. Bittet haltet euch einfach an die Nettiquette!

XHTML: Diese Tags sind erlaubt: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>