4 Android Datenschutz Tipps

Datenschutz ist im Internet ein wichtiges Thema und das nicht erst seit Facebook oder Google.

Deshalb ist es für die Digital Natives unter euch vermutlich alter Kaffee, dass dieses Thema auch bei Smartphones immer relevanter wird. Jüngstes Beispiel waren einige iOS-Apps, die ungefragt Kontaktdaten aus dem Geräte-Telefonbuch auf Server des jeweiligen Anbieters (z.B. bei Path, foursquare, Twitter u.v.m.) hochgeladen haben.

Da heutzutage aber fast jeder so ein Smartphone braucht (oder dies zumindestens glaubt), möchte ich hier für die Nicht-Experten vier einfache Tipps vorstellen, wie Ihr die Datensammelwut eures Androiden (egal ob Android 2.x oder schon 4.0) wenigstens ein bisschen einschränken könnt…

Google (Maps) Standortdienste

Falls der GPS-Empfang gerade schlecht ist, oder um zusätzliche Genauigkeit zu erreichen, können von Apps wie Google Maps die Google Standortdienste verwendet werden. Dies funktioniert, indem nach bekannten WLAN-Netzen in eurer Nähe gesucht oder auf Daten aus dem Mobilfunknetz zurückgegriffen wird.

Um diesen Dienst ständig zu verbessern, werden die Daten die euer Gerät bei der Nutzung sammelt an Google zurückgeschickt. Diese sind zwar angeblich anonymisiert, es wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass neben den WLAN-Accesspoints auch MAC-Adressen (=eindeutige Hardwarekennung) von anderen im Netzwerk befindlichen Geräten gesammelt werden. Weitere Details, unter anderem wie man das eigene WLAN hierbei ausschließen kann, finden sich in der offiziellen FAQ.

Mein Tipp: Standortdienste nur einschalten solange diese tatsächlich benötigt werden, das schont nebenbei auch noch den Akku. Übrigens hilft es nicht, den GPS-Homescreen-Toggle zu deaktivieren, die Standortdienste können nur unter „Einstellungen“ -> „Standortdienste“ (Android 4.0) bzw. „Standort & Sicherheit“ (Android 2.3.x) deaktiviert werden.

Android Browser Startseite

In den Default-Einstellungen des Android Browsers ist als Startseite die Googlesuche hinterlegt (Was sonst?), jedoch werden noch einige Parameter (siehe Screenshot) übergeben, die zusätzliche Rückschlüsse zulassen.

Dies ist zwar echtes Datenschutzproblem, da jeder Serverbetreiber diese Informationen ohne größeren Aufwand recherchieren kann. Trotzdem empfehle ich, im Browser unter „Einstellungen“ -> „Allgemein“ die Startseite anzupassen. Besonders praktisch finde ich zum Beispiel die Einstellung „Meistbesuchte Websites“. Um die Websuche zu verwenden, kann man ja weiterhin direkt den Suchbegriff in die Adressleiste eintippen.

Personalisierte Werbung in Android Apps

Viele Smartphone-Apps finanzieren sich bekanntlich durch Werbung, die nicht selten über die Google Werbenetzwerke AdSense und AdMob ausgeliefert werden.

Um Views/Klicks zu messen und diese Anzeigen dann auf eure Interessen anzupassen, wird eure Gerätekennung standardmäßig (als pseudoanonymisierte ID) an Google (und den Anbieter der App?) geschickt. Sehr wahrscheinlich erfährt Google währenddessen auch noch, welche App gerade geöffnet war, d.h. wie oft Ihr welches Spiel spielt. Weitere Infos gibt es hier.

Um zu verhindern, dass diese Daten verschickt werden, muss in den Einstellungen des Android Market der Haken bei AdMob-Anzeigen entfernt werden. Aber keine falsche Hoffnung: Angezeigt bekommt Ihr die Werbung danach leider immer noch. Nur eben nicht personalisiert!

Android App Berechtigungen

Sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber sicherheitshalber sei es nochmal erwähnt:

Vor der Herunterladen neuer Apps aus dem Android Market, solltet Ihr genau prüfen, auf welche Daten und Systemdienste diese zugreifen wollen. Will ein einfaches Wallpaper eure Kontaktliste, oder will ein Spiel ohne erkennbaren Nutzen Zugriff auf Standortdaten und Telefonstatus (leider fast schon Standard) solltet Ihr überlegen, ob es das wert ist, die jeweilige App zu installieren. Kostenlose Alternativen gibt es im Market mehr als genug.

Aufpassen sollte man natürlich auch bei Updates, denn einige Apps fügen aufgrund neuer Funktionen auch neue Berechtigungen hinzu. Zum Beispiel habe ich schon seit Monaten die Facebook-App nicht mehr aktualisiert, weil ich es nicht einsehe, warum ich Mr. Zuckerberg Zugriff auf meine SMS (siehe Screenshot) geben sollte.

Übrigens: Zukünftig wird es wohl neben der Berechtigungs-Anzeige noch eine schriftliche App-AGB im Market geben, wie man sie bereits von PC-Software kennt. Dort soll dann erklärt werden, wie und zu welchem Zweck die Userdaten weiterverwendet werden. Dies verspricht zwar mehr Informationen zum Datenschutz, bedeutet aber wiederum, dass man sich als User selbst kümmern muss.

 

Kennt Ihr noch weitere Tipps um eure Daten auf Smartphones zu schützen? Ich freue mich auf eure Anregungen, gerne auch für Apple oder andere Plattformen…

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Ein Kommentar

  • Andreas sagt:

    Interessanter Artikel 🙂 Die Berechtigungen in Android-Apps sind teilweise wirklich schräg, besonders bei Spielen. Ich installiere die Facebook-App absichtlich nicht – ich mag es gar nicht wenn mir sowas mit riesigen Meldungen im mobilen Browser fast aufgezwungen wird.

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