Grooveshark HTML5 vs. TinyShark

Heute Morgen direkt nach dem Aufwachen habe ich etwas interessantes entdeckt, was ich sofort ausprobieren musste: Beim caschy war zu lesen, dass es nun auch eine HTML5 Version von Grooveshark gibt.

Wer Grooveshark nur auf dem Desktop nutzt, dem kanns egal sein, dort funktioniert ja auch die Flash-Seite. Auf Mobilgeräten hatte man jedoch bisher nur die Möglichkeit, ein Abo abzuschließen und die Grooveshark-App zu nutzen. (Mit der Ausnahme eines Workarounds, aber dazu weiter unten mehr…)

Die neue Seite läßt sich unter http://html5.grooveshark.com/ erreichen und sieht auch mit einem Desktop-Browser genauso aus, wie in den nachfolgenden Android 4.0 Screenshots:

Wie unschwer zu erkennen ist, enthält die Seite nur die nötigsten Funktionen, um auch auf kleineren Bildschirmen übersichtlich zu bleiben. Es gibt Reiter für die Suche, Radiostationen und angesagte Songs. Wenn man einen Titel  auswählt, erscheint am unteren Rand ein Player, den man starten und stoppen kann. Vor/Zurück/Shuffle/Repeat? Fehlanzeige! Auch kann man aktuell nur jeweils einen Song abspielen, den nächsten Song muss man wieder manuell auswählen.

Lediglich der Player für die Radiostationen enthält einen „Skip Song“ Button. Dieser ist aber derzeit auch zwingend notwendig, da das Radio ebenfalls nach einem Song nicht ohne manuellen Trigger weiterspielt.

Natürlich ist davon auszugehen, dass derzeit an weiteren Funktionen mit Hochdruck geschraubt wird. Bis es soweit ist möchte ich euch eine Alternative für unterwegs vorstellen:

Android App Tinyshark

Obwohl die offizielle Grooveshark-App nicht mehr im Android-Market verfügbar ist, gibt es dort eine alternative App und zwar TinyShark. TinyShark greift auf die Grooveshark-Datenbank zu, läßt sich aber ohne Login nutzen (optional möglich, um z.B. Playlists zu syncen.) TinyShark ist kostenlos und finanziert sich über (mehr oder weniger dezente) Werbeeinblendungen:

Im Player läßt sich bequem zum letzten oder nächsten Track springen, auch Shuffle und Repeat sind möglich. Aus der Suche heraus lassen sich Songs einzeln, mit Mehrfachauswahl oder einfach komplett zur aktuellen Abspielliste (aka Queue) oder zu einer gespeicherten Playlist hinzufügen:

Playlists kann man entweder mit Grooveshark synchronisieren, oder einfach lokal speichern:

Diese Playlists kann man dann entweder direkt abspielen, oder der aktuellen Queue hinzufügen:

Und nicht zuletzt gibt es auch noch einige globale Einstellmöglichkeiten:

(Zumindestens den Haken bei  „Cache Offline“ sollte man dringend weglassen, siehe letzter Absatz dieses Artikels.)

Fazit

Grooveshark ist aufgrund der großen Musikauswahl (gegenüber z.B. simfy) und der Verfügbarkeit in Deutschland (gegenüber spotify) aktuell mein Lieblings-Musikstreamingdienst. Und es ist schön zu sehen, dass in Richtung „Mobile“ einiges getan wird. In der aktuellen Version ist der HTML5-Player wegen fehlender Features nicht wirklich benutzbar. Solange bis diese nachgeliefert werden, werde ich weiterhin TinyShark nutzen…

[Update]

Erreichbarkeit aus Deutschland

Anscheinend hat Grooveshark aktuell den Zugriff aus Deutschland auf die normale Startseite gesperrt. Dort erscheint nun eine Erklärung in der man die GEMA verantwortlich macht und die User bittet, das deutsche simfy zu nutzen. Weitere Infos und Statements der beteiligten Firmen findet man unter anderem bei netzwertig.

Aktuell sind sowohl die HTML5 Seite, als auch TinyShark von dieser Sperre nicht betroffen! Für die HTML5 Seite ist es vermutlich nur eine Frage der Zeit ist, bis diese auch gesperrt wird. Bei TinyShark kann ich keine Aussage treffen, da ich nicht weiß, wie genau die App auf die Grooveshark-Server zugreift… Nachdem TinyShark gestern Abend noch funktionierte, werden jetzt zwar noch die Cover-Arts geladen, aber wenn man ein Lied abspielen oder die Suche benutzen will, kommt nur die Meldung „Client is disconnected. Reconnecting…“. Ich wage zu bezweifeln, dass dies ein temporäres Problem ist, schade eigentlich! Wie vermutet, zeigt nun auch die html5 Seite auf die oben gezeigte Meldung. Damit war es das dann wohl mit Grooveshark! Es gibt zwar Workarounds via Proxy, da mir das aber zu doof ist, werde ich mich demnächst mal auf die Suche nach einer Alternative machen…

[/Update]

 

Achtung!

Da Streaming in vielen Fällen immer noch eine rechtliche Grauzone ist, und Grooveshark derzeit eine Klage von Universal vorliegen hat, ist es wohl eine Frage der Zeit, bis sich irgendwelche Staatsanwälte deren Zugriffslogs mal genauer anschauen wollen… Solltet Ihr den Dienst nutzen, geschieht dies auf eigene Verantwortung. Nicht dass nachher wer behauptet, ich hätte euch nicht gewarnt!

 

Nutzt du Streamingdienste? Wenn ja, welchen? Nur Zuhause, oder auch unterwegs?

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6 Kommentare

  • bob sagt:

    welches proxy programm für android kann ich nutzen um tinyshark laufen zu lassen?

    • siggi sagt:

      Such mal nach Orbot: Tor on Android.
      Damit habe ich meine Tinyshark-App auch zum laufen gebracht, man kann in den Settings einstellen, welche Apps über Tor laufen sollen. Benötigt dafür aber root-Rechte, wenn ein App automatisch über Tor laufen soll..

      • Stefan sagt:

        Hi Siggi,
        danke für den Tipp, da ich mein Gerät nicht rooten werde, ist das aber für mich keine Option.
        An alle: Wie ich eben im Market gesehen habe, gibt es ein TinyShark Update, welches Einstellungsmöglichkeiten für Proxies bietet! Da ich gerade aber nicht in Deutschland bin, kann ich das erst nächste Woche testen und den Artikel updaten…

  • Stefan sagt:

    Hi Bob,
    die html5 Seite kriegst du mit jedem gewöhnlichen Browser-Proxy. Ich weiß jedoch nicht, ob man andere Apps wie tinyshark ohne Rootrechte (!) über einen Proxy zwingen kann. Und falls es irgendwie gehen sollte (vielleicht kennt sich ja ein anderer Leser besser aus?), bin ich unsicher, ob das Ganze über nen langsamen Proxy überhaupt noch Spass macht…

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